Die Aufzucht der Jungspinnen (Spiderlinge)
Für die Aufzucht von Jungtieren ist ein deutlich größerer Zeitaufwand notwendig als für die Pflege ausgewachsener Tiere, denn Spiderlinge müssen häufiger gefüttert werden und die oft zahlreichen Jungspinnen brauchen praktisch von Anfang einige Mini- Terrarien, die alle versorgt sein wollen.

Fütterung von Jungspinnen
In der ersten Lebensphase benötigen die Larven noch kein Futter, weil sie sich zunächst von ihrem Dottersack ernähren. Das ändert sich nach einer weiteren Häutung, die etwa nach zwei bis vier Wochen erfolgt. Jetzt brauchen die fertig entwickelten Jungspinnen, die Spiderlinge, kleine Futtertiere wie Taufliegen oder frisch geschlüpfte Heimchen. Außerdem muss man die Jungen nun unbedingt von einander trennen, weil sonst die zuerst geschlüpften Spinnen ihre später geschlüpften Geschwister fressen.
Behälter für die Aufzucht
Die ersten Terrarien für Jungspinnen können noch vergleichsweise klein sein. Sehr gut geeignet sind Kunststoffdosen wie sie in Labors beispielsweise zur Aufzucht von Fruchtfliegen verwendet werden, aber auch Fotofilmdosen, die es in manchen Fotogeschäften gibt sind gut geeignet. Diese durchsichtigen Gefäße bietet der Fachhandel in unterschiedlichen Größen an, sodass man unterschiedliche Altersstufen darin halten kann.
Außerdem sind sie leicht und Platz sparend. Zudem werden sie mit einem luftdurchlässigen Schaumstoffstopfen geliefert, den man gut anfeuchten kann, um für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Es ist auch möglich, leere Marmeladen- oder Babybrei- Gläschen bzw. Jogurtbecher mit einem Schaumstoffstopfen zu verwenden.
Das Verschließen der Behälter mit Gaze und einem Gummiband ist nicht ratsam, weil die Mini- Terrarien zu schnell austrocknen. Auch ist die Versorgung einer größeren zahl von Jungspinnen sehr zeitaufwendig, weil man ja jeden einzelnen Behälter umständlich öffnen muss, wogegen man einen Schaumstoffstopfen schnell zur Seite drücken und das Futtertier hineinfallen lassen kann.

Einge Plastikterrarien die für die Aufzucht von Spiderlingen gut geeignet ist.
Bodengrund
Die Gefäße füllt man ca. zu einem Drittel mit ungedüngter Blumenerde oder Vermiculit, das mit einer dünnen Schicht Moos bedeckt wird. Die Bodenschicht darf nie austrocknen. Zu trockene Bedingungen sind lebensgefährlich.
Temperatur
Sie darf nicht zu niedrig sein. Ideal sind Werte zwischen 25-27 Grad Celsius, die man dadurch sicherstellt, dass man die Gefäße mit den Jungspinnen in ein abgedecktes Aquarium stellt, dass durch eine außen an der Rückwand angebrachten Heizmatte auf der richtigen Temperatur gehalten wird.
Ältere Jungtiere
Für etwas größere Jungspinnen verwendet man Heimchendosen und für noch ältere Exemplare sind kleine Kunststoffterrarien aus dem Fachhandel notwendig. Diese Behälter müssen einen geeigneten Unterschlupf Trinknapf enthalten, der aber nicht zu tief sein darf, damit die Tiere nicht darin ertrinken können. Spätestens bei der Geschlechtsreife setzt man die Tiere in ein normal eingerichtetes Vogelspinnenterrarium.
Ein Tipp für jeden Vogelspinnenhalter, die selber einmal Vogelspinnen nachzüchten wollen:
- Buchführung nicht vergessen!
- Führen sie bei der Vermehrung genau Buch über den Zeitpunkt der Paarung, der Eiablage, des Schlüpfen sowie über bisher vollzogenen Häutungen und Besonderheiten. Gerade bei der Haltung mehrerer Vogelspinnen verliert man sonst schnell den Überblick und kann dann bei Verkauf von Jungtieren keine genaue Auskunft geben, wodurch viele Interessenten abgeschreckt werden.
- Zieht man gleichzeitig die Jungtiere verschiedener Arten auf, ist es sehr wichtig, die einzelnen Behälter, in denen die Spiderlinge untergebracht sind, mit einem Filzstift zu beschriften, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.

Im Bild zu sehen ist ein etwas größerer Spiderling von Brachypelma smithi.